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Wie wunderbar, dass man sofort beginnen kann, die Welt zu verbessern.

(Anne Frank, 1929-1944)

Bildung für nachhaltige Entwicklung - BNE

Bildung für nachhaltige Entwicklung bezeichnet ein ganzheitliches Konzept, das den globalen – ökologischen, ökonomischen und sozialen – Herausforderungen unserer vernetzten Welt begegnet. Als Bildungsoffensive zielt BNE darauf ab, das Denken und Handeln jedes Einzelnen zu verändern und damit die gesamte Gesellschaft zu transformieren.

 

Für 2005 bis 2014 haben die Vereinten Nationen die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen, die 2015 in ein fünfjähriges Programm mündete, das eine systemische Veränderung des Bildungssystems bewirken soll. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung weltweit, die Deutsche UNESCO-Kommission übernimmt diese Aufgabe für die deutschen Aktivitäten. Durch eine weltweite Bildungskampagne sollen in Kindergärten und Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen nachhaltiges Denken und Handeln individuell und gemeinsam vermittelt werden.

 

Im Sinne von lebenslangem Lernen sollen Menschen verstehen, dass das eigene Handeln Einfluss hat auf das Leben zukünftiger Generationen und auf das Leben von Menschen in anderen Weltregionen. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Kinder und Erwachsene dabei unterstützen, sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und drängende globale Probleme (Energiekrise, Klimawandel, Entwicklungskrise) gemeinsam zu lösen.

Ziel zukunftsfähiger Bildung ist somit, die Chancengleichheit für alle gegenwärtig auf der Erde lebenden Menschen zu schaffen und auch für zukünftige Generationen zu sichern. 

Wir fühlen uns der Bildung für nachhaltige Entwicklung besonders verpflichtet, da die Land- und Forstwirtschaft in der Kritik steht Hauptverursacher des Klimawandels zu sein und wir auf der anderen Seite den Klimawandel am deutlichsten zu spüren bekommen.

Kinder und Jugendliche, die regelmäßig zu uns kommen, nehmen deutlich wahr, dass z.B. die Ernten kleiner sind oder sogar ausfallen, wenn es im Sommer fast gar nicht regnet oder dass Waldflächen aufgrund der Borkenkäferplage abgeholzt werden müssen.

Wir nutzen jede Möglichkeit, diese Probleme und ihre Aus-wirkungen zu diskutieren, Ursachen zu ergründen und kreative Lösungen zu überlegen. Zudem zeigen wir praktisch, wie man mit vielen kleinen Schritten zum Klimaschutz beitragen kann und überlegen mit den älteren Kindern, welche sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen dies haben kann.

 

Als Land- und Forstwirt ist man immer dabei, sich in allen Bereiche weiterzuentwickeln und den Hof möglichst effektiv zu nutzen. Ohne nachhaltigem Denken hat ein kleiner Betrieb wie unserer keine Zukunft. So betreiben wir z.B. eine Biomasse-heizung, die mit Hackgut betrieben wird, welches bei der Waldarbeit übrig bleibt, unsere Tiere werden über einen örtlichen Metzger vermarktet und bei uns vor Ort geschlachtet, deren Futter wird zum größten Teil selbst produziert, der Wald wird nachhaltig bewirtschaftet, eine Streuobstwiese fördert das Artenreichtum der Umgebung, artgerecht Tierhaltung entwickeln wir immer weiter, Gemüse und Kartoffeln kommen bei uns vom Feld direkt in den Kochtopf. Ganz aktuell ist die Investition in ein eigenes Sägewerk, so dass auch unser Holz direkt verarbeitet werden kann.

Die Bauernhofpädagogik

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Vor allem in der frühen Kindheit werden Grundfertigkeiten, Werthaltungen und Überzeugungen
angeeignet, die für das spätere Leben eine große Rolle spielen. Sie sind noch eins mit der Natur und erleben Tiere und Pflanzen, natürliche Abläufe wie Säen und Ernten, Geburt und Tod, sowie den jahreszeitlichen Zyklus der Natur unmittelbar und unverfälscht. Dies greifen wir in der Bauernhofpädagogik ganzheitlich auf und streben im Rahmen der BNE folgende Ziele an: 

  • Selbstwirksamkeit erfahren, im Hofgeschehen mithelfen

  • Empathie und Kommunikation in der Auseinandersetzung mit den Tieren und den Kindern der Kursgruppe

  • Impulskontrolle, Regeln im Umgang miteinander einhalten

  • Respekt und Toleranz anderen Lebewesen und den Mitmenschen gegenüber

  • Motivation zu forschendem Lernen, Ideen ausprobieren und reflektieren

  • Gesundheits- und Körperbewusstsein

  • Liebe zur Natur, sie als schützenswert erleben

  • Perspektivenerweiterung

  • Wissenserwerb, nur wenn ich viel weiß, kann ich nachhaltig handeln

 

 

Je älter die Kinder sind, desto mehr Raum nehmen kognitiv-inhaltliche Möglichkeiten ein, die auf dem Hof mit seinen vielfältigen Nutztieren, Wiesen, Feldern, Wäldern und Gemüsegärten ideale Bedingungen finden. Tiergestützte Interventionen sowie Elemente der Naturpädagogik fließen immer mit ein.

Wichtige strukturgebende Elemente in den Jahreskursen sind dabei aktives Mitarbeiten im Hofgeschehen, feste Regeln und Rituale, Vermittlung artgerechten Umgangs mit den Tieren und vielen Kontakt- und Versorgungsmöglichkeiten, Reflexions- und Zwischengesprächen, das Miterleben- und Aufarbeiten in Gesprächen von Geburt, Leben, Krankheit und Tod der Tiere, Herstellen von Lebensmitteln, gezielte Aktivitäten zur praktischen Umweltbildung und nicht zuletzt das Zusammenarbeiten und –erleben in der Kursgruppe.

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Die Waldpädagogik

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Sie blieben am Feuer sitzen, während die Sonne stieg, und unter ihnen rauschte der Fluss, und ringsum erwachte der Wald. Die Baumwipfel wiegten sich sachte im Morgenwind, der Kuckuck rief, irgendwo in der Nähe hämmerte ein Specht an einem Kieferstamm, und drüben am Fluss trat eine Elchfamilie aus dem Wald. Und da saßen sie beide, und ihnen war, als gehöre ihnen all dies, der Fluss und der Wald und alles Leben, das es dort gab. 

(aus Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren)

Der Wald gehört zum Sauerland und steht vor unserer Haustür … Er ist zugleich Arbeits- und Wirtschaftsraum, Erholungs- und Spielplatz für uns Menschen. Außerdem beherbergt er eine Vielfalt an Lebewesen, die jedes für sich seine ganz eigene Bedeutung für den Wald haben. 

Die Waldpädagogik versteht sich als waldbezogene Umweltbildung im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Nachhaltigkeit ist bereits seit 300 Jahren ein Grundprinzip der Forstwirtschaft in Deutschland und somit im Wald besonders präsent und erlebbar.

Dazu sollen folgende Schlüsselkompetenzen vermittelt werden: 

  • Fähigkeit zu Ruhe und Entspannung,

  • Konzentrationsfähigkeit,

  • Wahrnehmungsfähigkeit,

  • Fähigkeit für soziales Lernen,

  • Fähigkeit Perspektiven zu wechseln,

  • Fähigkeit vernetzt zu denken,

  • Fähigkeit zu forschender Haltung,

  • Fähigkeit zu Kreativität und Fantasie.

Der Lebensraum Wald ist hochmotivierend, spricht die Neugier der Kinder an und bietet vielfältige emotionale Erlebnisse. Die Kinder nehmen sich und ihren Körper inmitten der Natur mit all ihren Facetten bewusst wahr und finden vielfältige Anregungen, die ihren ganz eigenen Interessen und Bedürfnissen entsprechen. Emotional-erlebnishafte und kognitiv-inhaltsorientierte Ansätze finden dabei gleichermaßen Berücksichtigung. Es werden auch praktische Arbeitseinsätze in Forstwirtschaft und Naturschutz durchgeführt. Im Folgenden sind einige Themenbereiche aufgeführt, die vorkommen:

  • Der Wald als Ökosystem

  • Bäume und Sträucher in Jahreszeiten und Lebenslauf

  • Lebensgemeinschaften im Wald –Pflanzen, Pilze und Tiere

  • Wald und Jagd

  • Vom Baum zum Holzprodukt

  • Der Wald als Arbeitsort

  • Boden und Gewässer im Wald

  • Der Wald leistet Schutzfunktionen

  • Der Wald als Freizeit- und Erholungsraum

  • Der Wald hat Geschichte(n)

  • Lebensmittel aus dem Wald

  • Umgang mit Ressourcen

  • Orientierung und Verhalten im Wald

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